Bokelt - Die Clubyacht des BOH-YC

Im Oktober 2005 wurde die neue Bokelt durch Maria Robert und Leo Bones getauft.
Der Bocholter Yachtclub hatte zahlreiche Gäste nach Workum geladen, an diesen Ereignis teilzunehmen.
Im Anschluss bestand die Möglichkeit zu einem kleinen Abstecher auf's Ijsselmeer.
Inzwischen (2019) ist die Bokelt III verkauft. Wir schauen nun wie wir mit dem Thema einer eigenen Clubyacht in Zukunft weiter verfahren. Alle Optionen liegen auf dem Tisch.

Taufe der Bokelt III

Lied zur Taufe der Bokelt

  • Zur Feier der Taufe der neuen Bokelt in Workum am 01.10.2005
  • Nach der Melodie:“ Sie hieß Mary Ann …“ von Achim Reichel
  • Text : Alfred Vieth und Jochen Benning

 

In Finnland wurde sie auf Kiel gelegt
schon Bilder und Fotos hatten uns freudig erregt
ein herrlicher Rumpf, Masten und Stagen so hehr
und dann fuhr sie das erste Mal über das Meer.

 

Sie heißt Bokelt --  das ist ein Begriff
sie ist unter Segeln ein rassiges Schiff
es gibt so viel Schiffe so schön und groß
doch unsere Bokelt lässt uns nicht los.

 

Bei Sonnenschein gleitet sie sanft mit dem Wind
bei Starkwind pflügt sie durch’s Wasser geschwind
im Sturm trotzt sie tapfer heranrollenden Seen
und meistert sicher die Tiefen und Höh’n.

 

Sie heißt Bokelt – das ist ein Begriff…

 

Ob Kreuzer, ob Rennyacht, das ist einerlei,
wen immer wir seh’n, an dem fahr’n wir vorbei
Die Ostsee, die Nordsee, das Ijsselmeer hier,
jetzt nimmt sie uns mit ins vertraute Revier.

 

Sie heißt Bokelt – das ist ein Begriff…

 

Sie ist Leo’s Verdienst, das ist sonnenklar,
durch ihn wurde dieser Traum erst wahr
die Bokelt fährt bald hinaus auf's weite Meer
und nimmt uns mit durch die Welt kreuz und quer.

 

Sie heißt Bokelt – das ist ein Begriff…

 

Auf allen Meeren wünschen wir ihr Glück
von Häfen der Welt kehr’ sie heil zurück
von allem Guten der Bokelt so viel,
immer eine Handbreit Wasser unter’m Kiel.

 

Sie heißt Bokelt – das ist ein Begriff
sie ist unter Segel ein rassiges Schiff
es gibt so viel Schiffe so schön und groß
doch unsere Bokelt lässt uns nicht los.

 

Ansprache: Liebe Gäste und Freunde des Bocholter Yachtclubs!

Liebe Segelfreunde!

 

Schiffe gehören zu den wenigen Besitztümern, die von ihren Eignern einen Namen erhalten. Geht man mit wachem Blick durch einen Hafen, nimmt man mit Erstauen die Vielfalt von Schiffsnamen wahr. Einige tragen Namen aus der Gegenwart, Vergangenheit oder der Antike (wie Felix, Strubbel, Dicki, Emma, Johanna, Annabell oder auch Aphrodite).

Andere haben historische Bezüge, stammen aus der Sagen- oder Märchenwelt, sind der Astronomie oder Ornithologie entlehnt. (Ekkenekkepen, Albatross oder Seeadler) Daneben finden sich Begriffe aus der Umgangssprache oder des alltäglichen Lebens wie: „Zweite Liebe“ „Stern von Rio“ „Omas Häuschen“ oder auch „Black-Money“.

 

In diesem Zusammenhang drängt sich die Frage auf, warum jedes Schiff einen Namen trägt, der ihm in aller Regel nicht beiläufig, sondern vielmehr im Rahmen einer feierlich-festlichen Taufe zugesprochen wird.

 

Vordergründig könnte man meinen, dass die Namensgebung der Unterscheidung wegen vorgenommen wird. Allein diese wenig romantische eher bürokratisch anmutende Interpretationsweise erscheint wenig überzeugend.

 

Die staatlichen Behörden fordern zwar ein Identifikationsmerkmal für jeden schwimmenden Untersatz, doch ist ein Name nicht vorgeschrieben.

 

Nein, die Taufe muss einen tieferen Sinn haben.

 

Den erahnt, wer den vielfältigen Bedeutungen nachspürt und sich ihre emotionale Gewichtung bewusst macht.
Denkt man an Namen wie Allegro, Gretel, Hexe, Rumpelstielzchen, Sommerwind, Liebe, Nirwana oder Kamasutra so scheint es, dass Schiffsnamen offenbaren-den Bekenntnissen gleich kommen und der Eigner etwas von seinen eigenen Empfindungen, Neigungen und Sehnsüchten auf sein Schiff übertragen und es damit beseelen möchte.

Grundsätzlich ist ein Schiff ein seelenloses Geschöpf des Menschen, das jedoch in der Vorstellung des Eigners durch den namensgebenden Taufakt eine Beseelung erfährt. Es wird damit ein Stück von ihm und er wird es von Stund an wie seinen Augapfel hüten, offensichtliche Vorzüge in den höchsten Tönen loben, Schwächen aber schamvoll verschweigen oder sie sogar möglichst vor sich selbst unentdeckt lassen.

 

Durch Namensgebung und Taufe findet aber nicht nur eine Beseelung und Individualisierung des Schiffs statt.
Es wird darüber hinaus gleichzeitig und unumkehrbar weiblich und niemals männlich, selbst dann nicht, wenn es einen männlichen Namen trägt.

 

Vom Augenblick der Taufe an wird ein Boot, eine Yacht mit dem bestimmten Artikel „die“ belegt, damit aus den Niederungen der Sächlichkeit befreit und ohne Hormongaben oder gar plastisch-chirurgischer Eingriffe in den weiblichen Geschlechtsstand erhoben und damit gleichsam geadelt. Es heißt dann die Felix, die Strubbel, die Bokelt.
Wer meinen Ausführungen bisher gutwillig gefolgt ist, wird sich aber doch langsam fragen, was das alles mit der Namensgebung unserer Clubyacht zu tun hat.

 

Bokelt ist nur eine andere Bezeichnung für Bocholt.

 

Was soll daran tiefsinnig sein? Wessen und welche Empfindungen oder Neigungen sollen auf die Yacht übertragen werden?

 

Ja, es ist so. Bokelt ist der plattdeutsche Name für Bocholt.

 

Und als Verein, der Bocholt selbst als Namensbestandteil trägt, haben wir uns ganz bewusst -nun schon zum dritten Mal- entschlossen, unserer Clubyacht den Namen Bokelt zu verleihen. Wir individualisieren unsere Yacht damit nicht nur –ich denke, dass kein zweites Schiff diesen Namen trägt-, sondern wollen auf diese ganz besondere Weise die Verbundenheit zu unserer Heimatstadt manifestieren.

 

Den Namen und das Wappen der Stadt Bocholt (am Heck und auf dem Spinnacker) wollen wir hinaustragen in entfernte fremde Reviere und Häfen, aber gleichzeitig auch ein kleines Stückchen unserer Heimatstadt unter den Füßen halten.

 

In diesem Sinne
-und die Vertreter des Bocholter Wassersportvereins mögen mir den kleinen Seitenhieb verzeihen- Nörgens bäter as up de Bokelt

 

Leo Bones