CAM - Race 2010

Fünfzehntes CAM - Race 2010 und der Bocholter-Yachtclub war zum 7. mal dabei.

Routine? Ja, man kennt den Ablauf, aber immer neue Ereignisse prägen jede Regatta.

Für die Bokelt hing die Teilnahme buchstäblich am seidenen Faden, denn die Kupplung zwischen Motor und Getriebe zeigte zunehmende Verschleißerscheinungen und die Werft riet dringend von einer Überführung mit anschließendem Langzeittörn ab.

 

So mußte während der Vercharterung die Bokelt ausgekrant und die Reparatur zum Wochenende ausgeführt werden, um im Terminplan zu bleiben.

Vielen Dank an dieser Stelle nochmals an die Vorcrew mit Skipper Wilhelm Giebels, die ihre Charterwoche verkürzt hat, um die Reparatur in der Werft in Kappeln zu ermöglichen.Zum Abschied aus Kappeln bescherte uns die Deutsche Fußballmanschaft noch ein schönes WM – Spiel.

Das Endspiel konnten wir bereits in Brunsbüttel verfolgen, aber das Spiel zwischen Holland und Spanien erschien uns wie ein einziger Krampf und so spielte für uns Deutschland klar mit der besten Manschaft.

 

So ging es am Montag Mittag durch die Schleuse und das ablaufende Wasser brachte uns schnell bis Cuxhaven.
Die Hitze der vorausgegangenen Wochen führte hier zu einem Unwetter, das die Crew so schnell nicht vergessen  wird, denn Himmel und Wasser verschwanden im Chaos. Die ganze Zeit lief die Bokelt mit achterlichem Wind nur unter Genua mit 5 – 6 Knoten über Grund abnehmend  4 – 5.

 

Im Westen türmten sich am Horizont mächtige Gewittertürme auf und die Nachrichten meldeten schwere Unwetter von der Eifel über das Ruhrgebiet bis nach Osnabrück. Die Front sollte sich östlich von Bremen auflösen.

 

Diesen Gefallen tat sie uns aber nicht und wie bei dem Thriller „Psycho“ von Alfred Hitchcock der Duschvorhang mit einem gellenden Kreischen aufgerissen wurde, öffnete sich die schwarze Wand über Cuxhaven so schlagartig, dass die Genua gerade noch geborgen und der Motor gestartet werden konnte, bevor peitschender Regen und Orkanböen mit der Bokelt spielten und die Sicht auf Null ging. GPS und Kartenplotter fielen aus und auch das Radargerät zeigte nur noch Schnee.

 

Die Hitze der vorausgegangenen Wochen führte hier zu einem Unwetter, das die Crew so schnell nicht vergessen  wird, denn Himmel und Wasser verschwanden im Chaos. Die ganze Zeit lief die Bokelt mit achterlichem Wind nur unter Genua mit 5 – 6 Knoten über Grund abnehmend 4 – 5.

 

Im Westen türmten sich am Horizont mächtige Gewittertürme auf und die Nachrichten meldeten schwere Unwetter von der Eifel über das Ruhrgebiet bis nach Osnabrück. Die Front sollte sich östlich von Bremen auflösen.

Diesen Gefallen tat sie uns aber nicht und wie bei dem Thriller „Psycho“ von Alfred Hitchcock der Duschvorhang mit einem gellenden Kreischen aufgerissen wurde, öffnete sich die schwarze Wand über Cuxhaven so schlagartig, dass die Genua gerade noch geborgen und der Motor gestartet werden konnte, bevor peitschender Regen und Orkanböen mit der Bokelt spielten und die Sicht auf Null ging. GPS und Kartenplotter fielen aus und auch das Radargerät zeigte nur noch Schnee.

 

Zum Glück hatten wir gerade eine Fahrwassertonne passiert. So hatten wir immerhin die Wahl zwischen Sandbänken auf Steuerbord und Berufsschiffahrt auf Backbord. Geholfen hat uns hier nur noch der Kompasskurs zur nächsten Tonne. Nach 10 Minuten, die uns wie eine Ewigkeit vorkamen, war der Spuk vorbei.

Nach ca. einer weiteren Stunde konnte die Bokelt ihren Kurs Richtung Helgoland unter vollen Segeln und guter Sicht fortsetzen. Der Barograph hat das Unwetter mit einem scharfen Zacken runter und wieder rauf dokumentiert und hierzu passt, dass innerhalb weniger Minuten drei „Mayday“ Rufe über Kanal 16 von Yachten eingingen, die vor Schahörn in Seenot geraten waren.

Auf dem Weg nach Helgoland gaben die Nachrichten bereits durch, dass dort Land unter gemeldet war. Der gesamte Campingplatz auf der Düne wurde leergefegt und die Urlauber mußten in Hotels, Schulen und Turnhallen untergebracht werden. Gut, dass wir uns auf den Antrieb verlassen konnten, denn bei Motorausfall hätten wir in dieser Situation sicherlich Probleme bekommen können. Soviel nur zur Überführung, die schließlich am Mittwoch nach einem herrlichen Segeltörn in Lauwersoog endete.

 

Die Schiffsabnahme verlief dank guter Vorarbeit von Arnd Boland und Michael Jansen problemlos. Zu etwas Verwirrung führte allerdings, dass zwei Yachten in derselben Startgruppe mit dem Namen „Bokelt“ auftauchten.

Ebenfalls gemeldet hatte Walter Ronsdorf die gleichnamige Yacht von Jochen Spiegelhoff. So waren wir mit der „Dicky“ von Heinz Lensing mit Skipper Ihno Peters mit 3 Yachten aus Bocholt beim Rennen dabei. Mit dem letzten Briefing am Samstag Morgen wurde es ernst und die Wettervorhersagen waren mit eher schwachen Winden nicht berauschend und ließen vor Norddänemark ab Montag eine Flaute erwarten.

Aber wie nicht unüblich bei Wettervorhersagen kam es wieder einmal ganz anders. Der Start erfolgte schon bei guten 5 Windstärken pünktlich um 14:00 Uhr gegen auflaufendes Wasser.

Innerhalb einer Stunde hatten 115 Yachten in 6 Startgruppen die Startlinie passiert und machten sich hoch am Wind auf die Reise.

 

Während alle Yachten mühsam versuchten, im schmalen Gat von Schiermonikoog mit gerefften Segeln aufzukreuzen und die beiden Yachten mit dem Namen „Bokelt“ sich nach dem Start lange ein Kopf an Kopf Rennen lieferten, zog plötzlich eine Claas 40, die mit einem Tiefgang von 3,0m zuvor aufgelaufen war, mit senkrecht stehendem Mast,vollem Groß und 2 Vorsegeln an uns vorbei und rollte das gesamte Feld von hinten auf und verschwand am Horizont.
Unser Pech, dass diese Rennziege wegen fehlender Vermessung ausgerechnet in unserer Gruppe der Fahrtenboote startete. Uns blieb daher nur der Kampf Bug an Bug mit gleichwertigen Yachten. Den hat die „Bokelt“ dann auch aufgenommen.

 

Geholfen hat uns dabei sicherlich wieder der Parasailer, den wir auf etwa halber Strecke setzen konnten und der einen enormen Vortrieb bis hin zu 15 Knoten brachte.

Beklemmend war jedoch nach so einem Pusch und Surf auf der Welle das Einfallen des Vorsegels im Wellental und die Gefahr, dass sich der schwankende Mast in das Vorsegel einwickelt und die berüchtigte Eieruhr in einem Parasailer mit all den Leinen im Auftriebskörper ist das Übelste, das einem Segler in der Nacht passieren kann.Aber auch das hat die Crew mit höchstem Einsatz gemeistert und es war schließlich eine Erleichterung, als im Skagerak der Wind nicht wie vorhergesagt abnahm, sondern weiter zulegte, aber wir wenigstens bei Tageslicht schiften und die Wellen sehenden Auges abreiten konnten.

 

Und wieder ein schon bekanntes Bild. Die Bokelt allein auf hoher See und bis zum Horizont kein einziges Schiff zu sehen. Ein sonderbares Gefühl, nachdem wir in der Nacht noch vereinzelte Toplichter ausmachen konnten. Wir werden doch nicht die schlechteste Route gewählt haben? Die Positionsangaben anderer Yachten während der letzten Nacht zeigten uns zwar, dass wir bis jetzt eigentlich nichts falsch gemacht hatten, aber so allein auf hoher See? Aber nein – fast 2 Stunden begleitete uns eine Delphinschule und zeigte uns immer wieder ihre Kunststücke.

Wenn ein oder zwei Delphine springen, das kennt man. Wenn zwei gleichzeitig von beiden Seiten springen -- auch gut, wenn sie das im Duett zeigen – prima – aber als mehrmals vier synchron sprangen, gab es spontan Beifall von der versammelten Crew und in keinem Wasserpark hätte die Vorstellung perfekter sein können.

So waren wir dem Ziel wieder etliche Meilen näher gekommen und bemerkten bei der Vorstellung kaum, dass der Wind weiter zugelegt hatte. Erst als die Wellen immer steiler wurden,weil sich die Gegenströmung im Skagerak bemerkbar machte, wurde das schäumende Wasser unangenhm und ca. zehn Meilen vor der Zieltonne mußte der Parasailer eingeholt werden. Bei steiler See und weiter zunehmendem böigen Wind wollten wir mit Halsen und Schiftmanövern keinen Bruch mehr riskieren und plötzlich waren wir auch nicht mehr allein. Aus dem Dunst tauchten überall Yachten auf und für die Anmeldung per Funk über eine Relaystation bei der Ragattaleitung mußte man sich schon ein wenig dazwischen drängen.

 

Von unserer Konkurenz hatten wir bis dahin nichts gehört, aber im Hafen von Stavern angekommen, erfuhren wir, dass die bereits erwähnte Class 40 mit 36 Stunden Segelzeit das erste Schiff im Hafen war.

Dahinter verblasste natürlich unsere Zeit mit 50 Stunden und 40 Minuten, aber wir haben auf unsere persönliche Bestzeit trozdem die „Korken“ knallen lassen. Die Entspannung und das Einlaufbierchen taten der Crew richtig gut! Anschließend konnten wir dann auch unsere interne Konkurenz mit Walter Ronsdorf und Jochen Spiegelhoff auf ihrer Bavaria 39 und erstmals Ihno Peters als Skipper auf der „Dicky“ begrüßen.

 

Aber wie nicht unüblich bei Wettervorhersagen kam es wieder einmal ganz anders. Der Start erfolgte schon bei guten 5 Windstärken pünktlich um 14:00 Uhr gegen auflaufendes Wasser.

Innerhalb einer Stunde hatten 115 Yachten in 6 Startgruppen die Startlinie passiert und machten sich hoch am Wind auf die Reise.

 

Während alle Yachten mühsam versuchten, im schmalen Gat von Schiermonikoog mit gerefften Segeln aufzukreuzen und die beiden Yachten mit dem Namen „Bokelt“ sich nach dem Start lange ein Kopf an Kopf Rennen lieferten, zog plötzlich eine Claas 40, die mit einem Tiefgang von 3,0m zuvor aufgelaufen war, mit senkrecht stehendem Mast,vollem Groß und 2 Vorsegeln an uns vorbei und rollte das gesamte Feld von hinten auf und verschwand am Horizont.

 

Unser Pech, dass diese Rennziege wegen fehlender Vermessung ausgerechnet in unserer Gruppe der Fahrtenboote startete. Uns blieb daher nur der Kampf Bug an Bug mit gleichwertigen Yachten. Den hat die „Bokelt“ dann auch aufgenommen.

Geholfen hat uns dabei sicherlich wieder der Parasailer, den wir auf etwa halber Strecke setzen konnten und der einen enormen Vortrieb bis hin zu 15 Knoten brachte.

 

Die „Dicky“ war buchstäblich mit dem letzten Windhauch reingerutscht und dann war tatsächlich für zwei Tage Flaute angesagt.

 

Pünktlich zur traditionellen Segelparade durch den Larwik- Fjord vorbei am Ehrenmal für Collin Archer und zur Siegerehrung war der Wind wieder da und zwar so heftig, dass erstmals die Endausscheidung nicht ausgesegelt werden konnte. Der Gesamtsieger mußte per Los ermittelt werden.

 

Schade, aber der Stimmung bei der Abschlußparty mit Barbeque hat das keinen Abbruch getan und zu vorgerückter Stunde mußte auch der ein oder andere Tisch wieder als Tanzfläche herhalten.

Am nächsten Tag verließen viele Regattayachten nach und nach den Hafen von Stavern, der sofort als beliebtes Ausflugsziel wieder von einer Vielzahl kleiner Küstenboote bevölkert wurde.

Von unserer Regattacrew mußten sich Timo und Konrad Brüning verabschieden und so ging es per Flieger zurück nach Weeze. Als Verstärkung kam dafür Barbara, die Freundin von Nils Steiner. Nach einer notwendigen Reparatur des Vorsegels ging es am nächsten Tag geruhsam über die bereits bekannte Paradiesbucht und den Oslofjord nach Smögen in Schweden. Weiter südlich luden auch die Kosta-Inseln zum Verweilen ein. Die Liege und Ankerplätze sind von Seglern aus aller Herren Länder sehr gefragt und die Idylle muß man schon ein wenig suchen.

 

Auffällig war eine Vielzahl nagelneuer großer Hanse Yachten von 50 Fuß und mehr.

 

Durch ein verhältnismäßig hohes Einkommen in Norwegen und einen günstigen Wechselkurs sind diese Yachten hier ein Verkaufsschlager und überschwemmen regelrecht die nördlichen Fjorde.

Unser Ziel, Skagen, mußten wir früher als eigentlich geplant anlaufen, da mal wieder ein Tief aus Westen angerauscht kam, das uns selbst im Hafen von Skagen mit 36 Knoten Wind eine Schräglage bescherte, dass Gläser und Tassen vom Tisch zu rutschen drohten.

 

So fiel uns die Übergabe an die Nachfolgecrew mit Skipper Rainer Elsinghorst nicht all zu schwer. Nach einer problemlosen Rückfahrt mit dem Leihwagen konnten wir noch in derselben Nacht die schaukelnde Koje mit dem heimischen Bett tauschen. Damit waren wir zwar körperlich wieder zu Hause, aber die Gedanken kreisten noch lange um Sonnenuntergänge, herrliche Buchten und viel Meer.

 

Herzlichen Dank nochmals an die gesamte Crew an Bord und im Hintergrund, denn die schnellste Überfahrt der „Bokelt“ mit 50:40´ für immerhin 440 Seemeilen haben wir nicht geschenkt bekommen.

Es hat wie immer allen viel Spaß gemacht und erste Anfragen für den nächsten Törn liegen bereits vor.

 

Die Regattacrew 2010:  Udo und Timo Engelhardt, Ludger Peters, Nils Steiner und Konrad Brüning

 

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