Jan Wanders und Juul Wigman verteidigen Wanderpokal am Steinhuder Meer
2014 hatten Jan und Juul die Regatta noch bei Leichtwind gewonnen. Dieses Jahr mussten sie den Wanderpreis jedoch bei Starkwind – durchweg Windstärke vier bis sechs – verteidigen. Während die meisten Teams schon am Donnerstag und Freitag auf dem Steinhuder Meer trainierten, einige davon unter Leitung des ehemaligen Bundestrainers Christian Swatosch, bereitete Jan sich noch auf seine letzte Abiturprüfung vor.
Wir reisten also erst am Freitagabend an. Die Bahnlänge wurde so ausgelegt, dass die Rennen etwa eine Stunde dauerten. Drei Läufe waren für den Samstag angesetzt – zwei für den Sonntag. Aufgrund der Windbedingungen, unter anderem durch leichte Winddreher und Böenstreifen gekennzeichnet, galt es echten Leistungssport kombiniert mit strategischem Schachspiel zu erbringen.
Ärgerliche Fehler nach gelungenem Start
Jan und Juul starteten mit einem Paukenschlag und gewannen den ersten Lauf mit 2:30 Minuten Vorsprung. Die restlichen Teilnehmer folgten dicht gedrängt. Im zweiten Lauf erhielt die vermeintliche Überlegenheit jedoch einen kleinen Dämpfer: nur Rang 2. Ein Damenteam zeigte bei dem zwischenzeitlich leicht abgeflauten Wind eine sehr hohe Bootsgeschwindigkeit, bot Jan und Juul Paroli und erreichte die Ziellinie knapp vor den Bocholter-Yacht-Club-Seglern.
Für den dritten Lauf am Samstag war also höchste Konzentration gefordert. Diesmal fuhren Jan und Juul bei wieder auffrischendem Wind einen sicheren Vorsprung von genau einer Minute heraus. Das Zwischenergebnis zeigte folglich einen beruhigenden Vorsprung. Doch am Sonntagmorgen ging im vierten Lauf vieles schief. Zu viele Wenden in der ersten Kreuz nach dem Start – Winddreher segelten beide genau im falschen Rhythmus aus. Hinzu kamen schlechte Tonnenmanöver sowie ein disharmonisches Bootshandling, weswegen sich Jan und Juul im vierten Lauf nur mit Rang 7 zufrieden geben mussten. Es schien also noch mal richtig spannend zu werden.
Topmotiviert zur Titelverteidigung
Keine Leichte Aufgabe für mich als Coach, zumal die Beiden auch noch an ihrer Bootsgeschwindigkeit zweifelten. In Ruhe analysierten wir die Fehler und stellten fest, dass auf der Startkreuz zwar ca. sieben Teams ähnlich schnell waren, auf den Raumwindkursen und in den Starkwindphasen Jan und Juul aber einen deutlichen Vorsprung rausholen konnten.
Also munterte ich beide auf und gab ihnen den Rat, Vertrauen in die eigenen Stärken und Fähigkeiten zu haben. Schließlich mussten sie im letzten Lauf nur 5. werden, was eigentlich locker zu realisieren sein sollte. Und so kam es dann glücklicherweise auch: Nach der Startkreuz rundeten Jan und Juul als 3. das Luvfass, übernahmen kurz darauf die Führung und bauten diese bis ins Ziel wieder auf eine Minute aus. Im Rahmen der Siegerehrung erhielten sie den Wanderpokal, der wieder auf den dafür vorgesehenden Platz zurückkommt.
Kurz danach beglückwünschte auch Christian Swatow unser Bocholter Team und lobte ihr ruhiges Bootshandling sowie die mentale Stärke nach dem vierten Lauf.
Bericht: Peter Wanders