Absegeln 2014 Sportlich trifft Geselligkeit

Mit der traditionellen Absegelregatta auf dem Ijsselmeer, beendete der Bocholter Yachtclub offiziell die diesjährige Dickschiff-Segelsaison.

Aufgrund des Feiertages zum Tag der deutschen Einheit, konnte das Absegeln über ein langes Wochenende vom 2.-5. Oktober stattfinden. Das Wochenende war gekennzeichnet von bestem Segelwetter. Bereits der Freitag begrüßte die Segler mit Wind und T-Shirtwetter.

 

Am Freitag liefen insgesamt 8 Eigner- und Charteryachten in einer Sternfahrt, aus den jeweiligen Heimathäfen kommend den Ijsselmeerhafen von Den Oever nahe des Abschlussdeiches an.  In dem urigen Havenrestaurant „ De dicke Bries“, in dem man sich in das vorletzte Jahrhundert zurückversetzt fühlte, feierten die 35 Seglerinnen und Segler abends bei gutem Essen.  Die Erlebnisse des Sommers wurden ausgetauscht und die bevorstehende Regatta regte zu Diskussionen und Fachsimpeleien an.

 

Zur Regatta am Samstagmorgen wehte ein kräftiger Wind um 5 Bft. aus SSO. Bei guten Segelbedingungen entließ Fahrtenleiter Detlef Kutscheidt die Regattagemeinde nach der Skipperbesprechung in Richtung Startline, kurz vor Den Oever. Der zu segelnde Dreieckskurs von ca. 15 Seemeilen war durch feste Seezeichen gekennzeichnet und führte durch das nördliche Ijsselmeer. Beim Heraussegeln zur Startlinie stimmten die Crews ihre taktischen Überlegungen ab und anschließend stieg der Adrenalinspiegel, als das üblichen Vorstartgeplänkel an der Linie begannen. Unter Ausnutzung des Regelwerkes versuchte jede Yacht die optimale Startposition zu besetzen und dabei die übrigen Boote im Feld zu kontrollieren. Bei diesem Kampf um freien Wind kann es dann schon eimal richtig eng zugehen.

 

Mit dem Startschuss ging es auf Amwindkurs zur Tonne KR-A nördlich des Vogelinselreservates „de Kreupel“. Nach der spannenden Startkreuz, auf der sich die größeren und schnelleren Schiffe bereits vom Hauptfeld absetzen konnten, ging es auf die Raumschots- und Vorwindschenkel. Die Yachten setzten ihre bunten Spinnacker und legten die ca. 10 Seemeilen in kürzester Zeit zurück, bevor es dann auf die lange Zielkreuz zur Tonne Sport C nördlich von Andijk ging.

 

Die Clubyacht Bokelt, das nominell größte und schnellste Schiff im Regattafeld, erreichte das Ziel als erste und errang damit den Titel „First Ship Home“. Allerdings reichte es nach berechneter Zeit nicht zum Gesamtsieg. Diesen segelten die Crew der „Fliewatüüt“ mit Skipper Hubert Tenbensel und die Crew der Travella mit Skipper Thomas Benning, der bereits die diesjährige Ansegelregatta gewonnen hatte, aus. Beide Boote kamen in einem engen Zeitfenster auf die Zielkreuz. Am Ende gewann die Fliewatüüt knapp vor der Travella. Dritte wurde die Woodstockcrew mit Skipper Andre ten Lohuis.

 

Der Crew der Clubyacht Bokelt war ironischer Weise gerade ihre Schnelligkeit zum Verhängnis geworden. Dem Feld voraussegelnd hatte die Crew viel Zeit dabei verloren die Tonne WP4 zu suchen, die nicht auf der in der aktuellen Seekarte vermerkten Position verankert war. Tatsächlich war die Tonne wohl zu Wartungszwecken entfernt worden. Nachdem diese Information über Funk mitgeteilt worden war, rundeten die folgenden Yachten den GPS Punkt sportlich fair. Die Bokelt konnte diesen Zeitverlust jedoch nicht wieder wettmachen. Die Crew nahm es sportlich und verzichtete auf die Möglichkeit eine Wiedergutmachung in Form einer Zeitvergütung einzufordern.

Bei harmonisch ausgelassener Stimmung fand abends die Siegerehrung in der Hafenlounge 1619 in Andijk statt. Danach wurde auf den Yachten bis spät in den Abend weitergefeiert, diskutiert und gelacht. Wozu insbesondere auch das Missgeschick um die verschwundene Tonne beitrug.

 

Am Sonntagmorgen segelten einige Yachten in ihre Heimathäfen zurück, während andere Crews die anschließenden Herbstferien noch für einen weiteren Törn nutzen wollten.

 

Die Sieger:

  • 1. Platz: „Fliewatüüt“ mit Skipper Hubert Tenbensel
  • 2. Platz: „Travella“ mit Skipper Thomas Benning
  • 3. Platz: „Woodstock“ mit Skipper Andre ten Lohuis

 

Fotos:

  • File: siegerehrung_absegeln_2014.jpg // von l.n.r.: Fahrtleiter Detlef Kutscheidt, Klaus Fisser (erster Vorsitzender), Skipper Hubert Tenbensel von der Fliewatüüt,
  • File: Absegeln_Fliewatuet_unterSpi_2014.jpg // die Fliewatüüt unter ihrem riesigen Spinnacker auf dem Raumwindschenkel

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