Sportliche Erfolge

Jollen-Regatta-Segeln

Was wäre der Bocholter Yachtclub ohne seine herausragenden Regattasegler?

Die Mitglieder des jeweiligen Vorstandes in den vergangenen 30 Jahren waren sich immer einig, wenn es um die Förderung talentierter junger Segler ging. Schon 1978 traf man sich zum Segeln in Wissel und trainierte unter der Leitung von Emu Drescher. Die ersten Jugendmeister waren damals Roger Schauenburg und Andreas Hengstermann auf der vereins­eigenen 470er.

 

Erst Jahre später, nämlich 1989, gewann Christian Heutmann einen 1. Platz in der Junioren-Regatta-Klasse. Danach gaben die Yachtclub-Jollensegler das „Ruder nicht mehr aus der Hand".

 

Die Basis einer guten Segelausbildung ist die Ausbildung der Jüngsten, der sog. Optimisten. Diese muss in all den Jahren hervorragend gewesen sein, denn außer 1985 sind alle Stadtmeistertitel an unsere Opti-Segler gegangen. So ist die Jüngstenklasse die erfolgreichste Regatta-Gruppe unseres Vereins.

 

Die erfolgreichen Titelträger der Jüngsten Klasse

1983/1984 Volker Vieth
1986 Timo Engelhardt
1987 Bernd Eiting
1988 Timo Engelhardt
1989 Thomas Essmann
1990-1993 Sebastian Wicha
1994 Thorsten Willemsen
1995 Christoph Robert
1996/1997 Johannes Rösing
1998/1999 Jörg Benning

Aus vielen erfolgreichen Opti-Seglern sind im Laufe der Jahre herausragende Regatta-Segler geworden. 1990 schon gingen alle Stadtmeistertitel an unseren Verein. Ein schöneres Geschenk konnten die Regatta-Segler dem Club zum 20. Geburtstag nicht machen, und so sollen die erfolgreichen Segler hier auch genannt werden:

 

Stadtmeister

Optiklasse Sebastian Wicha
Juniorenklasse Timo Engelhardt/
Leon Heienbrock
Seniorenklasse Mark Engelhardt
Fahrtenbootklasse Christian Brecht/
Norbert Overbeck

In den folgenden Jahren stellte der Bocholter Yachtclub fast immer alle Stadtmeister! Zum 25. Jubiläum z. B. holten sich unsere Segler 3 von 4 Stadtmeister-titeln.Das Heimatrevier wurde vielen Regattaseglern zu eng.

Es gab so viele interessante Regatten in aller Welt, da musste man doch dabei sein. Sebastian Wicha, damals noch Opti-segler, der 1993 als talentierter Nachwuchssegler ins NRW-Kader berufen wurde, war fast jedes Wochen-ende in Sachen Segeln unterwegs. 1995 errangen Sebastian Wicha und Vorschoter Hendrik Remmers bei der Landes-Jugendmeisterschaft der 420er auf dem Baldeney-See den ersten Platz.

Einen großartigen 9. Platz erreichte 1997 Daniel Kraus und Vorschoter Frank Budde bei der Weltmeisterschaft der Klasse Flying Junior in der Bucht vor San Francisco. Marc und Timo Engelhardt mit Vorschoter Leon Heienbrock segelten sogar die Trofeo S.A.R. Princesa Sofia vor Mallorca. Timo und Marc sind auch meist auf der Kieler Woche dabei. Herausragende Leistungen haben Peter und Susanne Wanders gezeigt. Sie trugen den Yachtclubstander bei den Weltmeisterschaften der Flying-Junior-Klasse nach Tokio, Stralsund und Italien.

In Tokio segelte Peter Wanders noch mit Vorschoter Oliver Hinz, und für den erfolgverwöhnten Peter war am Ende ein 48. Platz enttäuschend. Er hatte bei Regattern in Deutschland, den Niederlanden und Belgien eigentlich immer die Nase vorn. 

 

1995 erster Ranglistenplatz NRW
1996 Deutscher Meister
1997 Deutscher Meister
1998 Deutscher Meister
1999 Peter und Susanne Wanders sind Weltmeister

Die seglerische Karriere des Paares Wanders erreichte 1999 ihren Höhepunkt. Bei der Weltmeisterschaft an der Porto San Giorgio (Ital. Adria) holten sich Peter und Susanne Wanders den Weltmeisterschaftstitel. Der Stadt Bocholt war dieser Titel die Eintragung in das „Goldene Buch" der Stadt wert. „Es ist die höchste Auszeichnung, die wir zu vergeben haben", betonte die damalige Bürgermeisterin Christel Feldhaar. Der Bocholter Yachtclub ehrte seine beiden erfolgreichsten Segler mit einem großen Fest auf dem Marktplatz vor dem Historischen Rathaus.

 

Unsere erfolgreichen Regattasegler haben unserem Verein den Stempel eines außerordentlich erfolgreichen Segelclubs aufgedrückt. Mit dem Namen des Bocholter Yachtclubs verbinden Insider sportliches Segeln.

 

Round Britain 1997

Round Britain

Irgendwie war es schon seltsam. Da lag nun die schöne Clubyacht im Hafen von Lemmer, wenn sie nicht gerade mal wieder für einen Ausbildungstörn oder für den alljährlichen Ostseeurlaub wurde. Aber für ein richtiges Gemeinschaftsprojekt mit einer größeren Anzahl von Clubmitgliedern war sie nach ihrer Taufe noch nicht eingesetzt worden.

 

Die Wintersaison 1996/1997 jedoch brachte eine erfrischende Veränderung in der Form, dass sich unter der Leitung von Udo Engelhardt, Wolfgang Hamann und Lothar Wicha drei Crews mit dem Ziel zusammenfanden, die Bokelt in Etappen rund um Großbritannien zu segeln.

 

Von Januar bis kurz vor dem Start im Juni zogen sich die Vorbereitungen hin. Neben den „Kleinigkeiten" wie Terminplanung etc., die üblicherweise bei der Zusammenstellung von Crews zu regeln sind, standen umfangreiche Arbeiten zur Ausrüstung des Schiffes an.

Die Crews hatten sich nämlich entschlossen, den Törn im Rahmen der „Rally Round Britain" zu fahren, einer Rundfahrt, die in unregelmäßigen Abständen von einem englischen Veranstalter ausgeschrieben wird. In diesem Zusammenhang konnte man sich zwar einerseits für den seglerischen Teil auf die professionelle Organisation stützen, war aber andererseits auch an die technischen Auflagen für das Schiff und die Besatzung gebunden.

 

Ausgerüstet mit einem neuem Segelkleid, mit Navtex und Spinnaker konnten Lothar Wicha, Burchard Müller-Kemler, Anton

Stöttelder und Hans Georg Weingarten am 20. Juni 97 die Leinen in Lemmer loswerfen, um die Bokelt zunächst von den Niederlanden nach.

 

Portsmouth an der englischen Südküste zu überführen, wo dann der Startschuss zur Umrundung der Insel fallen sollte.

 

Auf der Überführung durch den englischen Kanal ging zwar bei frischem bis starkem Wind (gegenan) zunächst einmal so ziemlich alles zu Bruch, was (noch) nicht niet- und nagelfest war. Genuaschlitten, Log / Lot und ein Block konnten schließlich jedoch noch rechtzeitig ersetzt werden, so dass dem Start am 27. Juni außer der allgemeinen Wetterlage nichts mehr im Wege stand.

 

Nach einer Startverschiebung wegen Sturmes gab die Organisation dann am 28. Juni die erste Wettfahrt von Portsmouth nach Dover frei, bei der die Bokelt im internationalen Feld von 11 Schiffen als erstes festmachen konnte.

 

Danach ging eigentlich alles Schlag auf Schlag. Auch die zweite Wettfahrt von Dover nach Lowestoft an der Ostküste beendete die Bokelt mit der besten gewerteten Zeit. Für den nächsten Schlag von Lowestoft aus waren satte 215 sm auf der Karte abzulesen. Am Freitag dem 4. Juli konnte die Crew ihr Schiff kurz nach Mitternacht im Hafen von Amble festmachen.

 

Diesmal hatten sie zwar „nur" die zweitbeste Zeit des gesamten Feldes erreicht. Den nachfolgenden Crews wurde aufgrund der „vorgelegten" Ergebnisse aber schon ein bisschen mulmig, schließlich wollte man den Club-
kameraden in nichts nachstehen. Das würde also harte Arbeit werden.

 

Die Übergabe der Stafette an Udo Engelhardt fand planmäßig im Hafen von Edinburgh statt, den die Crew von Lothar Wicha wiederum als zweitschnellste erreicht hatte.

 

Die Führung in der Gesamtwertung bauten Udo, sein Sohn Timo, Astrid v. Almsick, Hilde Holtkamp und Thomas Patzner auf ihrer ersten Wettfahrt nach Buckie in Schottland „vorsichtshalber" gleich mit einem ersten Platz in der gewerteten Zeit aus, um sich in den folgenden zwei Wochen beruhigt dem touristischen Teil der Rundfahrt widmen zu können, den der Veranstalter wohl nicht zufällig für den landschaftlich wohl beeindruckendsten Teil von Schottland eingeplant hatte.

 

Gut sechzig Höhenmeter waren in zahlosen monumentalen Schleusen zu überwinden, bevor die Crews im Caledonian Channel die Sehenswürdugkeiten der Highlands genießen konnten. Richtung Süd-West, durch Loch Ness,vorbei an Schloss Urqhardt und dann nach Fort Williams, wo der „Abstieg" auf Seeniveau in ebenso vielen Schleusen für Kurzweil sorgte.

Wohl nicht ohne Grund blieb der nachfolgende Abstecher zu den „Outer Hebrides"  - mit Ausnahme des nautischen Teils - fast ohne Dokumentation im Logbuch. Wer hat schon Lust „Logge" zu schreiben, wenn auf der anderen Seite der Bordwand das dolce vita in seiner ursprünglichsten Form wartet?

 

Von Craobh-Havn in Schottland nach Carrickfergus in Nordirland und weiter nach Conwy in Nordwest-Wales führten die letzten beiden Etappen, bevor Udo die Pinne am 29. Juli an Wolfgang Hamann übergeben konnte.

 

Zwei Tage später startete die neue Besatzung mit Wolfgang Hamann, Arnd Boland, Silke Gabelin, Jürgen Jacobs und Michael Jansen zu ihrem ersten Schlag von Wales Richtung Irland, von wo aus nach einem kurzen Aufenthalt gleich wieder Kurs auf Neyland und Milford-Haven an der Westküste von Wales abgesetzt wurde. Die beiden Etappen wurden wegen schlechten Wetters zur Enttäuschung aller nicht für die Wettfahrt gewertet.

 

Der Morgen des 5. August brachte wieder Unruhe ins Teilnehmerfeld. Nicht allein, weil wieder einmal eine Wettfahrt auf dem Programm stand, nein diesmal galt es auch, die berüchtigte Westecke von England bei Land’s End zu runden.
Leider fiel dieser mit Spannung erwartete Teil der Rally sprichwörtlich „ins Wasser". Finstere Nacht und dicker Nebel mit Sichtweiten um 10 Meter vermiesten den Crews jegliche Aussicht auf die bizarren Felsen.

Wiederum nautische und touristische Highlights im Überfluss. Der Naturhafen mit seiner pittoresken Umgebung, alten Schiffen sowie die schier grenzenlose Geselligkeit im Kontakt mit den übrigen Crews ließen die Bokelt-Crew schnell den sportlichen „Dämpfer" der vergangenen Wettfahrt vergessen, in der man über einen Platz im Mittelfeld leider nicht hinaus gekommen war.

 

Der abschließende Schlag führte die Teilnehmer noch einmal von Fowey aus vorbei an der beeindruckenden Südküste Englands zurück nach Portsmouth, wo nach einer Dauer von insgesamt 8 Wochen die Rally Round
Britain 97 offiziell abgeschlossen wurde.

 

Die Crews der Bokelt hatten es geschafft, nachdem die letzte Wettfahrt noch einmal nach gesegelter Zeit gewonnen werden konnte, in der Gesamtwertung den ersten Platz zu erreichen.

 

Die Glockenregatta und der OFD Sail Cup

Die Glockenregatta und der OFD Sail Cup

Jeweils in der ersten Maiwoche wird diese Regatta auf dem Ijsselmeer ausgehend von Andijk oder Stavoren ausgetragen. In der Regel werden 3 manchmal auch 4 Wettfahrten gesegelt, die jeweils 5 – 6 aber auch schon mal 8 Stunden dauern.

Nach einem im ersten Jahr bescheidenen 12. bzw. 6. Platz (Glocke/OFD) segelte die Bokelt ab der 2. Teilnahme immer in den vorderen Rängen mit und konnte bisher zweimal den OFD SAIL CUP und einmal die Glockenregatta gewinnen.

 

Zur Regatta des Jahres 2000 hatte sich der Veranstalter etwas ganz besonderes ausgedacht. Diese Regatta wurde um einen Tag verlängert und führte rund ums Ijsselmeer. Auch hier belegte die Bokelt zwei hervorragende zweite Plätze.

 

Zur Stammcrew gehören die Yachtclubmitglieder

  • Jürgen Bobermin
  • Michael Jansen
  • Leo Bones und
  • Winfried Hoffmann als Freund und Arbeitskollege.